HERR LINDNER (FDP) BEKENNT SICH ZUR LEITKULTUR, ABER WAS MEINT ER DAMIT?

03.05.2017

HERR LINDNER (FDP) BEKENNT SICH ZUR LEITKULTUR, ABER WAS MEINT ER DAMIT?

Schön, dass nun auch Herr Lindner sich zur Leitkultur bekennt. AfD wirkt eben. Er verlangt die Anerkennung der Werte der Verfassung. Das tun wir schon lange. Dass Leute wie Lindner jetzt plötzlich farüber reden, ist das Verdienst der AfD.

LEITKULTUR ERST JETZT

Bevor wir darauf bestanden, war es weder Herrn Lindner noch der FDP noch den sonstigen Altparteien und ihren Parteistrategen und medialen Hofschranzen ein Anliegen, darüber zu reden. Und das, obwohl schon längst offenkundig war, dass große Teile der Migranten insbesondere mit muslimischem Glauben und auch große Teile der Deutschtürken deutsche Werte und Kultur souverän ignorieren und in ihrer eigenen Community ihre eigenen muslimischen Werte leben, diese aber auch zunehmend im öffentlichen Raum einfordern. Schon lange war die Bildung und Ausbreitung von Parallelgesellschaften und die Herausbildung eines Multikultideutschland offensichtlich. Aber einen Kommentar war das den Altparteien und Hofjoirnalisten selten wert, und wenn, dann schwafelte man vom „Verfassungspatriotismus“.

REDUZIERUNG AUF WERTE DER VERFASSUNG

Nichts anderes macht Lindner mit seiner Reduzierung der deutschen Leitkultur auf die Werte der Verfassung nun wieder. Klar sind die Werte der Verfassung ein zentraler Teil unserer Kultur. Klar sind die Werte der Verfassung Teil unserer Leitkultur. Aber das reicht nicht. Es muss darüber hinaus ein Spezifisches geben, denn die Werte der Verfassung sind die Werte aller europäischen liberalen Verfassungen. Ihre Anerkennung und Verinnerlichung macht somit Europäer, und das ist schon mal gut, denn die deutsche Kultur ist nur eine Variante der europäischen Kultur. Es geht aber darüber hinaus um das Spezifische, was den Europäer zum Deutschen macht. Auch dieses Spezifische muss sich in der deutschen Leitkultur widerspiegeln.

Lindner und seinen Gesinnungsgenossen geht es aber gar nicht um eine deutsche Leitkultur, sondern lediglich um eine EUROPÄISCHE. Schließlich ist die FDP eine EU- PARTEI, die Deutschland abschaffen möchte. Da braucht es keine deutsche Leitkultur. Schließlich ist nationales Denken böse.

ZWEI ZENTRALE VERSÄUMNISSE LINDNERS

Bevor dieses spezifisch Deutsche der deutschen Leitkultur zu definieren versucht wird, noch zu zwei zentralen Versäumnissen von Herrn Lindner, seiner FDP und all den anderen Linken und Linksliberalen einschließlich der CDU.

Versäumnis 1: Herr Lindner sagt kein Wort dazu, dass der Islam als Religion in zentralen Teilen verfassungsfeindlich ist und dass daher das Problem der Verfassungstreue von Muslimen aufgeworfen wird. Dass überhaupt über Leitkultur debattiert werden muss, hängt aber nur mit der Integrationsverweigerung der Masse der Muslime und mit dem Islam zusammen. Stattdessen redet Lindner undifferenziert von Religionsfreiheit ganz ohne Güterabwägung mit anderen Freiheiten.

Versäumnis 2: Er entwickelt keine Strategie des Umgangs mit dem Problem, weil er das Problem selbst leugnet. Und deswegen ist sein Gerede von der liberalen Leitkultur auf Basis des Grundgesetzes auch nur Gerede zwecks Stimmenfang. Es ist ihm mit der Leitkultur nicht ernst, sonst müsste er Islamkritik üben.

WAS IST NUN DAS SPEZIFISCH DEUTSCHE AN DER DEUTSCHEN LEITKULTUR ÜBER DIE WERTE DES GRUNDGESETZES HINAUS?

Lindner versucht es mit folgender Äußerung lächerlich zu machen: „Ich halte nichts von konservativen Träumereien von einer angeblichen Leitkultur zwischen Oktoberfest und Opernhaus.“

Damit unterstellt er den Konservativen, sie verlangten von Integrationswilligen, dass diese aufs Oktoberfest gehen oder Opern besuchen müssten. Das ist aber fake news. Lassen wir also den Quatsch und fragen ernsthaft, was das Deutsche an der deutschen Leitkultur sein soll?

Das Deutsche an der deutschen Kultur zu bestimmen, kann man über Namen wie Goethe, Beethoven, usw. versuchen. Man findet dann deutsche Beiträge zur europäischen Hochkultur. Wir finden es gut, wenn Leute gebildet sind, aber Bildung ist keine Voraussetzung dafür, Deutscher zu sein.

Ein weiterer Weg ist die Suche nach deutschen Traditionen in der Volks- und Alltagskultur, z.B. nach der speziell deutschen Art, Weihnachten zu feiern. Auch Volksfeste, usw. sind hier aufschlussreich. Das heißt aber nicht, dass jeder Deutsche Christ sein muss, Weihnachten feiern oder Volksfeste besuchen muss.

Man kann auch den Weg der Abgrenzung gehen und feststellen, dass Muezzinrufe und vollverschleierte Frauen, die korankonform von ihrem Ehemann geschlagen werden dürfen, sicher kein Teil der deutschen Tradition sind.

Ein weitere Weg ist auch, das Image zu beachten, das Deutschland im Ausland genießt oder genoss. Man stößt dann auf deutsche Sekundärtugenden wie Ordnungsliebe, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, usw. Auch das positive Verhältnis zu Arbeit und Leistung wird dort immer noch als deutsch betrachtet. Sogar Organisationstalent schreibt man Deutschen trotz BER usw. immer noch zu.

Wie auch immer. Entscheidend sind

– die gute Kenntnis der deutschen Sprache als zentralem Bestandteil unserer Kultur
– der Respekt vor den Kulturleistungen deutscher Künstler, Wissenschaftler und Denker, auch wenn man sie nur rudimentär kennt oder bloß von ihnen gehört hat
– der Respekt vor den in Deutschland herrschenden Sitten und Traditionen
– das grundsätzliche Bekenntnis zur deutschen Geschichte mit ihren Hoch- und Tiefpunkten, wobei die Kritik am Nationalsozialismus mit inbegriffen sein muss.
– das glaubwürdige Bekenntnis zu unserem Land

EINWÄNDE

Jetzt kann man hergehen und monieren, dass jeder dieser Punkte gar nicht von allen Deutschen beherzigt und gekonnt würden, ja, dass viele Deutsche diese ablehnen würden. Diese Einwände stechen jedoch nicht, denn

– wer als Deutscher die Deutschen und das eigene Land ablehnt, hat selbst eine Auffassung von Deutschland, wenn auch eine negative. Diese muss sich dann genauso hinterfragen lassen wie eine positive Auffassung von Deutschland auch. Das geschieht aber in aller Regel nicht, weil diese Leute gerne ihre Vorurteile und ihren Hass pflegen.
– die deutsche Leitkultur soll ein Ideal darstellen. Ideale werden aber niemals vollständig erreicht. Entsprechende Einwände laufen also ins Leere.

Hinter dem Versuch, das spezifisch Deutsche an der deutschen Leitkultur lächerlich zu machen, steht die Absicht, ALLES Deutsche lächerlich zu machen. Dahinter steht die Ablehnung der Nation und des Nationalstaats. Dahinter steht die Absicht, Deutschland abzuschaffen. Wer SO denkt, will gar keine deutsche Leitkultur.

http://cicero.de/salon/leitkultur-debatte-integration-ist-mehr-als-das-erlernen-der-deutschen-sprache

Schreiben Sie einen Kommentar