ZUR SONNTAGSPAUSE: REISEGRUPPE STAUFER – NORMANNEN IN PALERMO

28.04.2018

REISEGRUPPE STAUFER: NORMANNEN IN PALERMO

Morgen ist Sonntagspause, aber am Montag sind wir wieder für Sie da. Zum Sonntag bringen wir Ihnen den folgenden Beitrag unserer Reisegruppe aus Sizilien.

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Was sucht eine Reisegruppe Staufer in Palermo auf den Spuren der Normannen? Was hatten Normannen auf Sizilien zu schaffen?

Die Antwort ist: Die Normannen schufen in Unteritalien und Sizilien einen Staat, den die Staufer erbten. Palermo war die Hauptstadt des Königreichs Sizilien, und der Staatsgründer, Roger II. von Sizilien, und seine Nachfolger sahen sich mit dem Kaiser  von Byzanz auf Augenhöhe und schmückten Palermo als Residenz in Konkurrenz zu den Byzantinern in Konstantinopel aus. 

Das fiel umso leichter, als Sizilien vor der normannischen Eroberung bis 827 byzantinisch, danach bis 1071 arabisch, also muslimisch war. Aus dieser Zeit waren noch Handwerker und handwerkliche Traditionen verfügbar, die in den normannischen Hof übernommen wurden. So entstand auf Sizilien ein einzigartiger Mischstil aus normannischen, arabischen und byzantinischen Elementen, sozusagen die lokale Variante der gesamteuropäischen Romanik auf Sizilien.

Das byzantinische Erbe zeigt sich vor allem in der Verwendung von Mosaiken, die mit denen aus Ravenna, der ehemaligen spätantiken Hauptstadt des Weströmischen Reiches, und denen aus Konstantinopel, damals Byzanz und heute Istanbul, auf Augenhöhe stehen. Das arabische Erbe zeigt sich in in den architektonischen Schmuckformen. Der Islam kennt ja das Bilder erbot und entwickelte ersatzweise exzellente Ornamentik. Außerdem kennt er Stalaktitgewölbe, wie wir sie in der königlichen Kapelle im Königspalast von Palermo sehen.

Die Normannen kannten bei allem „Multikulti“ aus römischen und orthodoxen Christen, Juden und Moslems im Königreich Sizilien übrigens eine klare Leitkultur, und die war eindeutig  römisch- katholisch.

Wir bringen Bilder der schönsten heute noch existierenden Bauwerke, allesamt aus dem 12. Jahrhundert.

Dom von Monreale: Gesamte Kirchenwände voller Mosaiken in byzantinischer Tradition!

Capella Palatina (Palastkapelle): Thronender, segnender Christus mit Petrus und Paulus und Engeln (katholische Leitkultur, nicht orthodox, geschweige denn islamisch, trotz abgestufter Duldung. Man stellt sich Gott als monarchischen Herrscher vor. Alles Mosaik!

Ostseite der Kathedrale (islamisch beeinflusste Ornamentik)

Kirche San Cataldo (typische Kuppeln, Kubus, charakteristische Fassadengliederung)

Wir wünschen ein schönes Wochenende!

Reisegruppe Staufer: Frühere Beiträge

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