GENDERGAP: SCHADE, WENN FRAUEN ANDERE FRAUEN ZU DIFFAMIEREN VERSUCHEN, WENN DIESE IHRE MEINUNG NICHT TEILEN

10.09.2017

GENDERGAP: SCHADE, WENN FRAUEN ANDERE FRAUEN ZU DIFFAMIEREN VERSUCHEN, WENN DIESE IHRE MEINUNG NICHT TEILEN

Ein Beitrag von Jana Lein:

Schade, wenn Frauen andere Frauen zu diffamieren versuchen, wenn diese ihre Meinung nicht teilen. Gerade die in den politischen Berufen, Frau #Barley. Fakt ist, die #GenderPayGap i.H.v. 21% ist mindestens irreführend und stammt aus dem unbereinigten Bericht des Statistischen Bundesamtes von 2016. Dieser berücksichtigt jedoch weder Branchen und Berufe, in denen Frauen und Männer anteilig tätig sind, noch werden Teilzeitarbeit, Lebensalter oder Berufsjahre in die Berechnung einbezogen.

Frauen mögen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer, doch nicht weil Arbeitgeber ihnen durchschnittlich 21 % weniger Lohn zahlen, wie aktuelle #SPD Plakate suggerieren, sondern weil Frauen u.a. öfter in Teilzeit tätig sind oder in Branchen arbeiten, die ein niedrigeres Lohnniveau aufweisen. Nun kann man trotzdem darüber diskutieren, warum in Deutschland Berufe aus dem Gesundheitswesen schlechter bezahlt sind als bspw. technische Tätigkeiten, doch gilt dies nicht für die Krankenschwester wie auch den Krankenpfleger?

Neben der unbereinigten Fassung des Statistischen Bundesamtes gibt es übrigens auch eine bereinigte Fassung. Laut dieser beträgt die Differenz der Einkommen von Frauen und Männer 6 %. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (#IW) berechnete sogar einen bereinigten Gender Pay Gap von nur 2%, indem es „Geschlechter-Zwillinge“ mit bestimmten gleichen statistischen Eigenschaften bildete.

Also, liebe Frau Barley, es wäre wünschenswert, wenn Sie gerade als „Feministin, Sozialdemokratin und Familienministerin“ davon absehen würden, Frauen zu unterstellen, sie würden andere Frauen hängen lassen, nur weil sie ihren Slogan „Wer 100 % leistet, darf nicht 21 % weniger verdienen“ differenziert betrachten. Schön, dass Sie auf eine Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen wollen, doch sollten lohnrelevante Einflussfaktoren nicht außen vorgelassen werden.

Aber dann lässt sich mit der solideren Zahl von 6 % wahrscheinlich einfach kein guter Wahlkampf machen.

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Wir fügen hinzu:

Die AfD fordert übrigens, Kinder und Erziehungsleistung bei sozialer Sicherung sowie Rente zu berücksichtigen.

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