„IN DIESER MITTE DER GESELLSCHAFT WILL ICH GAR NICHT ANKOMMEN.“ (VON SAYN- WITTGENSTEIN). NAZIVERDACHT?

„IN DIESER MITTE DER GESELLSCHAFT WILL ICH GAR NICHT ANKOMMEN.“ (VON SAYN- WITTGENSTEIN). NAZIVERDACHT?

Der Satz „In dieser Mitte der Gesellschaft will ich gar nicht ankommen“ zeigt das Bauchgefühl der nationalkonservativen Strömung in der AfD. Dahinter steckt nicht, wie die Medien suggerieren, ein antidemokratischer, nazimäßiger Radikalismus, der die Mitte der Gesellschaft verachtet, sondern die jahrelange Erfahrung der Ausgrenzung und Verleumdung durch das Kartell der Altparteien, Medien, Kirchen, Gewerkschaften usw., die hier verständlicherweise ihre Spuren hinterlassen. Als Mitte der Gesellschaft begreift man sich selbst, das, was die Medien als Mitte der Gesellschaft bezeichnen, begreift man als Milieu der Deutschlandumbauer bzw. Deutschlandabschaffer, für das man nur noch Verachtung übrig hat. Mit diesen Leuten will man nichts zu tun haben, man will sie nur bekämpfen, und es herrscht die Überzeugung vor, dass das eine sehr langwierige Auseinandersetzung mit stark kulturkämpferischen Zügen wird.

Die liberalkonservative Strömung sieht das links- linksliberale Milieu mit seiner Verankerung im Altparteien- und Medienkartell und in Kirchen, Gewerkschaften und Vereinen weniger geschlossen, sondern erkennt Gegensätze innerhalb dieses Lagers, die es zu verstärken gilt, parlamentarisch und gesellschaftlich. Sie sieht die Dinge mehr im Fluss und glaubt, dass aufgrund der Verhältnisse Veränderungen kommen und kommen müssen und auch schon gekommen sind. Deshalb ist sie darauf aus, die Dinge zu beschleunigen und möglichst schnell regierungsfähig zu werden.

Das wiederum weckt bei der nationalkonservativen Strömung den Verdacht, die Liberalkonservativen wollten politische Positionen aufgeben, Kompromisse machen und über kurz oder lang eine Pöstchenpartei, eine CDU 2.0 werden. Sie sei eigentlich lau.

Das wird von den Liberalkonservativen mit dem Argument gekontert, niemand wähle eine ewige Opposition, sondern der Wähler erwarte die Übernahme von Regierungsverantwortung. Man trete an, um etwas zu gestalten und zu verändern, und zwar jetzt schon.

Vor diesem Hintergrund ist der Satz von Gauland als Versuch der Einigung zu werten, man müsse auf Augenhöhe mit den Altparteien sein, bevor man Regierungsverantwortung übernehme, und es komme darauf an, den Zeitpunkt nicht zu früh zu wählen.

Wie man also sieht, haben die Strömungen innerhalb der AfD mitnichten etwas mit Nazismus oder Völkischem oder Nationalistischem zu tun, sondern es geht um Befindlichkeiten, Einschätzungen und politische Strategien. Die GANZE AfD steht auf dem Boden des Grundgrundgesetzes.

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