DEUTSCHLAND IM BEREICH DIGITALISIERUNG NUR MITTELMASS

01.08.2018

DEUTSCHLAND IM BEREICH DIGITALISIERUNG NUR MITTELMASS

Ein Beitrag von Dr. Rainer Balzer:

Deutschland im Bereich Digitalisierung nur Mittelmaß – ein weiterer Mühlstein für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Landes

Die Vorträge von Dr. Bernhard Seitz über „Aspekte der Digitalisierung in Wirtschaft und Bildung“ sowie eines zweiten Referenten „Digitalisierung der Schule“ im Rahmen der LfA-Sitzung der AfD am 29. Juli 2018 in Stuttgart verdeutlichten erneut, dass Deutschland dringendst einen Breitbandausbau im Bereich Digitalisierung benötigt.

Der Beitrag von Dr. Seitz ließ überdeutlich werden, dass Deutschland und Europa insgesamt den Anschluss an die digitale Wirtschaftselite verloren haben. Diese sitzt in den USA und zunehmend in China. Europa und Deutschland spielen in der zweiten oder dritten Liga.

Da Digitalisierung aber eine Grundlageninnovation ist, vergleichbar der Einführung von Motoren im 19. Jahrhundert, bedeutet ein Scheitern in der Digitalisierung ein Scheitern des Wirtschaftsstandortes Deutschland insgesamt. „Ohne Digitalisierung keine Zukunft für Deutschland“, so die Kernaussage.

Mindestziel einer Digitalpolitik für Deutschland muss sein, zumindest in unseren alten Kernindustrien Automobil- und Maschinenbau, sowie Chemie in der Digitalisierung ganz vorne zu stehen. Selbst das Erreichen dieses Mindestziels erfordert enorme Anstrengungen.

Ansatzpunkte einer Digitalpolitik für Deutschlands sind der sofortige Aufbau einer offenen, hochwertigen, kostengünstigen Internetversorgung als staatliche Daseinsvorsorge, die Öffnung des Erziehungssystems für optimistisches Denken und Handeln als Moment der gesellschaftlichen Digitalisierung sowie die Einrichtung von „Sonderwirtschaftszonen für die Digitalwirtschaft“, so Seitz.
Diese Aufgaben seien „primäre Staatsaufgaben“! Der Fokus müsse auf einer „Fakten-Orientierung“ liegen, dem Stärken von Maschinenbau und Automobilindustrie durch Digitalisierung.

Der Vortrag des zweiten Referenten zur „Digitalisierung der Schulen“ knüpft hier direkt an.

Er ging von einem Vergleich zwischen analogem und digitalem Lernen anhand vieler Praxisbeispiele aus. Dabei wurden die praktischen Vorteile digitalen Lernens insbesondere in den Bereichen Vernetzung, Kooperation, Kollaboration, Kommunikation, Multimedia und praktische Organisation deutlich. Der Referent legte Wert auf die Einbindung digitaler Medien in einen auf Leistung und Bildung orientierten Unterricht und in Lernarrangements. Das Ziel des kreativen, selbstständigen Lernens sah er nicht am Beginn, sondern am Endes eines Lernprozesses, insbesondere in den weiterführenden Schulen beim Abitur.

Zentrale Aufgabe der Politik sei es, die technische Infrastruktur in den Schulen zu gewährleisten und die Lehrer bei der Digitalisierung der Schule nicht allein zu lassen. Demnach für entsprechende Fortbildungen auf allen Ebenen zu sorgen. Diese Fortbildungen müssten sowohl die pädagogische als auch die technische Seit der Digitalisierung, Vorbereitung, Begleitung wie Nachbereitung umfassen.

Schlussendlich wurde deutlich, dass es beim Thema Digitalisierung in der Schule nicht um Lobbyismus geht oder darum, Aufgabenlösungen im Internet zu googeln und so das Denken abzuschaffen oder gar den Lehrer zum Lernbegleiter zu machen. Das Gegenteil ist der Fall.

Es geht darum, Arbeitsformen und Werkzeuge zu erlernen, die auch die Arbeitswelt prägen. Es geht darum, einen auf Leistung und Bildung angelegten Unterricht durch neue technische Möglichkeiten zu unterstützen und zu verbessern sowie einen pragmatischen Einsatz und Lernkonzepte zu definieren und umzusetzen.

Beide Vorträge im Verbund machten klar, dass Digitalisierung im Bereich Bildung und Wirtschaft unmittelbar ineinandergreifen und dass diese unabdingbar ist für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit Deutschlands.
Daher fordert die AfD unverzüglich tiefgreifende Reformen in diesem Bereich sowie einen Ausbau der Digitalisierung in Deutschland.

Zum originalen Beitrag auf facebook

Schreiben Sie einen Kommentar